Wie viele Menschen tatsächlich einen Seitensprung wagen ist bisweilen unbekannt. Umfragen haben jedoch ergeben, dass etwa 38% aller Frauen sowie 30% der Männer dem Partner untreu werden. Die Dunkelziffer dürfte indes weitaus höher liegen, da nicht immer so offen mit dem Thema umgegangen wird. Nach wie vor zählt Fremdgehen zu den absoluten Tabus einer christlich geprägten Gesellschaft. Dennoch möchten sich viele Menschen in der Situation an Werte und Moral nicht mehr erinnern. Möglicherweise können sie es auch gar nicht.
Inhaltsverzeichnis
Das Phänomen aus der Geschlechterrolle – Der Mann
Insoweit die Umfragen tatsächlich repräsentativ sind, verwundert doch das deutliche Übergewicht weiblicher Beziehungsbrecher. Der Entschluss zum Fremdgehen resultiert allerdings aus einer differenzierten Motivation heraus. Seit der Urzeit verstehen sich Männer selbst als Jäger und Sammler. Dieses Verhalten legen sie mitunter auch in einer Beziehung an den Tag.
Männer möchten erobern und im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Nach einer längeren Beziehungszeit empfindet die männliche Spezies die eigene Situation als Alltäglich. Plötzlich werden sexuelle Abenteuer durch Alltagsgespräche oder auch Kritik verdrängt. Einige Männer möchten diesem Moment wenigstens kurzzeitig entfliehen, zumal eine fremde Frau vorerst zur Bewunderung des Mannes und seiner Stärke neigt.
[ad#ad-6]Mit Liebe und Zuneigung hat diese Eroberung in den meisten Fällen nichts zu tun. Dieses Verhalten ist zwar männlich, aber letztendlich doch schlecht. Viele Frauen verzeihen dem Mann den Seitensprung sogar noch. Der Grund liegt vor allem in dem Besitzdenken der Frau, das noch durch das Mittelalter geprägt ist. Solange der Mann zur Frau zurückkehrt, ist ein derartiger Ausrutscher oftmals zu verkraften.
Zuletzt möchten Männer durch die Tat ihre Unabhängigkeit beweisen. Sie sind häufig nicht auf der Suche nach einer neuen Beziehung, aber auch nicht nach dem Stress mit der Partnerin. Prostituierte und Escort Damen sind insofern heiß begehrt, zumal hier ein reines Dienstleistungsverhältnis abgewickelt wird. Männer gehen folglich im Regelfall heimlich fremd.
Das Phänomen aus der Geschlechterrolle – Die Frau
Frauen werden sich im Regelfall nicht auf die Evolution berufen und ihren Drang nach Beute deswegen ausleben. Dennoch hintergeht auch das weibliche Geschlecht den Partner. Und manche wissenschaftliche Studie zieht sodann wieder eine Parallele zur menschlichen Geschichte. Die Frau ist zum einen auf der Suche nach einem Beschützer.
Sie möchte geliebt werden, und ist dem Mann bei einem derartigen Gefühlsausdruck auch oft überlegen. Außerdem bezweckt die Frau durch eine Partnerschaft die Weitergabe ihrer Gene. Dazu sucht sie sich klug einen geeigneten Mann, von dem sie erwartet, dass er über starke Gene verfügt, die letztendlich das menschliche Fortbestehen garantieren. Die Frau träumt meistens von einer Familie.
Sie versteht sich zum Teil noch immer als Hüterin menschlicher Ressourcen. Kann der Mann ihr die gewünschte Zuneigung und Sicherheit nicht vermitteln, sucht die Frau oftmals instinktiv nach alternativen Genen. Da Fremdgehen niemals eine gute Eigenschaft werden darf, muss sich auch die Frau nach der Tat diesem Vorwurf beugen. Die Gründe für ihre Entscheidung dürfen lediglich eine untergeordnete Rolle spielen. Im direkten Vergleich fällt hingegen auf, dass es dem Mann beinahe ausschließlich um Sex, der Frau hingegen um das Überleben der Spezies Mensch geht.
Alternative: Reden statt Handeln:
Welche Gründe letztendlich auch zu einem Seitensprung führen, es handelt sich immer um eine verwerfliche Tat, die zudem viel Kummer bereiten kann. Die Affäre ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite stehen die Gefühle des betrogenen Partners. Keine Beziehung darf derart schlecht geredet werden, dass interne Probleme nicht miteinander besprochen werden können. Männer sollten sich mithin trauen, ihre sexuellen Bedürfnisse mit der Partnerin zu besprechen.
Damit das Sexleben nicht zur gewöhnlichen Nebensache wird, sollten sich die Beteiligten über neue Möglichkeiten austauschen. Neue Ideen bieten abwechslungsreiche Chancen für das gemeinschaftliche Zusammenleben. Die Evolution ist möglicherweise ein Grund für sexuelle Untreue, aber eben nicht die Ursache.
Ebenso sollten Frauen zunächst über ihre emotionalen Bedürfnisse sprechen. Auch ein Mann kann sein Verhalten nicht verändern, wenn er keinen Grund zur Veränderung sieht. Außerdem sollten sich Paare von gesellschaftlichen Klischees entfernen. Jedem Menschen ist das verflixte siebte Partnerschaftsjahr ein Begriff. Allerdings bedeutet dieser Umstand nicht, dass sich deswegen auch Untreue wie selbstverständlich erklären lässt. Schließlich haben schon viele Paare beweisen können, dass es auch ein achtes Jahr geben kann. Die Energie, die häufig zum Verheimlichen der Missetat aufgebracht wird, kann insoweit besser in die bestehende Beziehung investiert werden.
Kleine Aufmerksamkeiten zwischendurch sind ein guter Beweis, dass die Partner aneinander denken. Derartige Achtsamkeiten und Wertschätzungen sollten nicht nur mit dem Geburtstag oder dem Valentinstag einhergehen. Eine Beziehung sollte mehr als diese Tage kennen, sind sie auch von höchster Wichtigkeit. Eine Partnerschaft muss sich nicht an der Gesellschaft, sondern vielmehr an den Teilhabern orientieren. Denn wenn beide sich wohlfühlen, dann dürfte eine Gefährdung der Lebenssituation eigentlich ausgeschlossen sein. Das bedeutet wiederum im Umkehrschluss, dass keiner dem anderen Schaden zufügen muss. Dieses verletzende Gefühl geht jedenfalls mit dem Fremdgehen einher.